Donnerstag, 10. Juli 2014

Rezension | 論評 | Rette mich vor dir von Tahereh Mafi



Dystopie ~ Roman
30. September 2013 | Goldmann Verlag
Hardcover | 16,99 € | 416 Seiten



Niemals hätte ich gedacht, einmal einen sicheren Unterschlupf zu finden. Niemals hätte ich gedacht, Gleichgesinnte zu finden. Niemals hätte ich gedacht, dass ich kein Monster bin, sondern Teil einer Gemeinschaft … nun, zumindest die ersten Tage.

Nun wissen sie, was ich wirklich bin. Nun wissen alle, zu was ich fähig bin.
Und wieder bin ich allein …

Gibt es denn wirklich keinen Platz für mich in dieser zerstörten Welt?
  
 

Viel zu lange habe ich gewartet, bis ich mich endlich an den zweiten Teil von Tahereh Mafis Dystopie Trilogie gewagt habe. Doch wie immer, wenn mich ein erster Teil so mega überrascht und begeistert, hatte ich einfach Angst, dass mich der Folgeband nicht so fesseln würde oder einfach nicht mit dem Einstieg mithalten kann. Doch ganz ehrlich, hier waren meine Bedenken wirklich völlig unbegründet.

Die Autorin hat einen sehr eigenen Schreib- und Erzählstil, den man entweder hasst, oder - wie in meinem Fall - abgöttisch liebt. Oft weicht sie richtig ins poetische, ohne dass es kitschig oder fehl am Platz wirkt, da wir uns schließlich in einer dystopischen Welt befinden. Leider ging im zweiten Teil ein wenig ihre Besonderheit, gewisse Textpassagen durchzustreichen, verloren, aber auch dieses kleine Detail tut dem Gesamtkunstwerk kein Abding.

Was mir außerdem, wie schon beim Vorgänger, sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Protagonistin Juliette trotz ihrer enormen Kräfte und ihrer gefährlichen Fähigkeit keineswegs übermächtig und arrogant ist oder wie eine der zigtausend Superheldinnen aus den verschiedensten Romanen wirkt. Ganz im Gegenteil. Juliette leidet unter ihrer Fähigkeit und droht regelrecht daran zu zerbrechen. Von Selbstzweifeln geplagt, findet sie dennoch immer wieder einen Hoffnungsschimmer und gibt nicht auf, kämpft sich weiter voran und genau diese Sache lässt den Leser einfach mit ihr mitfiebern. So muss das sein.

Kurz möchte ich noch sagen, dass ich die Entwicklungen im zweiten Teil der Trilogie wirklich gut gelungen und auch durchgehend spannend finde. Man bekommt ganz neue Einblicke in die dystopische Welt und auch zu ein paar neuen, vor allem aber altbekannten Charakteren. Ihr dürft also gespannt sein. Gerade ein Charakter hat mich sehr überrascht, was ich so niemals, wirklich niemals erwartet hätte.
  

»Rette mich vor dir« ist wahrlich ein würdiger Nachfolger von »Ich fürchte mich nicht« und diese Trilogie gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsdystopien. Tahereh Mafi hat einen eigenen, schön emotionalen und immer treffenden Schreibstil und ihre Geschichte konnte mich durchweg überzeugen und an die Seiten haften. Ich freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich grandiosen Abschluss dieser packenden Dysto-Trilogie. Unbedingt mehr davon!

 »Ich bin ein Monster … und nichts wird daran etwas ändern … absolut nichts … oder doch?«




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