Dystopie ~ Roman
30. September 2013 | Goldmann Verlag
Hardcover | 16,99 € | 416 Seiten
Niemals
hätte ich gedacht, einmal einen sicheren Unterschlupf zu finden. Niemals hätte
ich gedacht, Gleichgesinnte zu finden. Niemals hätte ich gedacht, dass ich kein
Monster bin, sondern Teil einer Gemeinschaft … nun, zumindest die ersten Tage.
Nun
wissen sie, was ich wirklich bin. Nun wissen alle, zu was ich fähig bin.
Und
wieder bin ich allein …
Gibt es
denn wirklich keinen Platz für mich in dieser zerstörten Welt?
Viel zu
lange habe ich gewartet, bis ich mich endlich an den zweiten Teil von Tahereh
Mafis Dystopie Trilogie gewagt habe. Doch wie immer, wenn mich ein erster Teil
so mega überrascht und begeistert, hatte ich einfach Angst, dass mich der
Folgeband nicht so fesseln würde oder einfach nicht mit dem Einstieg mithalten
kann. Doch ganz ehrlich, hier waren
meine Bedenken wirklich völlig unbegründet.
Die
Autorin hat einen sehr eigenen Schreib- und Erzählstil, den man entweder hasst,
oder - wie in meinem Fall - abgöttisch liebt. Oft weicht sie richtig ins poetische,
ohne dass es kitschig oder fehl am Platz wirkt, da wir uns schließlich in einer
dystopischen Welt befinden. Leider ging im zweiten Teil ein wenig ihre
Besonderheit, gewisse Textpassagen durchzustreichen, verloren, aber auch dieses
kleine Detail tut dem Gesamtkunstwerk kein Abding.
Was mir
außerdem, wie schon beim Vorgänger, sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache,
dass die Protagonistin Juliette trotz ihrer enormen Kräfte und ihrer
gefährlichen Fähigkeit keineswegs übermächtig und arrogant ist oder wie eine
der zigtausend Superheldinnen aus den verschiedensten Romanen wirkt. Ganz im
Gegenteil. Juliette leidet unter ihrer Fähigkeit und droht regelrecht daran zu
zerbrechen. Von Selbstzweifeln geplagt, findet sie dennoch immer wieder einen
Hoffnungsschimmer und gibt nicht auf, kämpft sich weiter voran und genau diese
Sache lässt den Leser einfach mit ihr mitfiebern. So muss das sein.
Kurz
möchte ich noch sagen, dass ich die Entwicklungen im zweiten Teil der Trilogie
wirklich gut gelungen und auch durchgehend spannend finde. Man bekommt ganz
neue Einblicke in die dystopische Welt und auch zu ein paar neuen, vor allem
aber altbekannten Charakteren. Ihr dürft also gespannt sein. Gerade ein
Charakter hat mich sehr überrascht, was ich so niemals, wirklich niemals erwartet hätte.
»Rette
mich vor dir« ist wahrlich ein würdiger Nachfolger von »Ich fürchte mich nicht«
und diese Trilogie gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsdystopien. Tahereh
Mafi hat einen eigenen, schön emotionalen und immer treffenden Schreibstil und
ihre Geschichte konnte mich durchweg überzeugen und an die Seiten haften. Ich
freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich grandiosen Abschluss dieser
packenden Dysto-Trilogie. Unbedingt mehr davon!
»Ich bin ein Monster … und nichts
wird daran etwas ändern … absolut nichts … oder doch?«
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