Mittwoch, 16. Juli 2014

Rezension | 論評 | Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß von Hiromi Kawakami



Liebes ~ Roman
01. März 2010 | dtv Verlag
Taschenbuch | 8,90 € | 192 Seiten




Eines Tages trafen wir uns zufällig in einer Bar. Mein alter Sensei und ich. Wir redeten nur wenige Worte miteinander, aßen eine Kleinigkeit und tranken nebenbei unseren Sake. Es war nur eine Begegnung zwischen zwei Menschen, welche eine gemeinsame Vergangenheit besaßen. Nicht mehr, nicht weniger.

Doch von da an trafen wir uns immer öfters, ohne uns davor abzusprechen, in dieser Bar wieder, redeten, aßen, tranken unseren Sake. Mein Sensei ist dreißig Jahre älter als ich und obwohl ich nie mehr als meinen Sensei in ihm gesehen habe, ist es nun, nun ja, etwas anders … doch kann das wirklich Liebe sein?
  

Dieses Buch war bei mir ein richtiger Spontankauf. Ich wurde von dem wunderschönen Cover angelockt und als ich dann noch gelesen habe, dass es ein Bestseller ist und bereits verfilmt wurde, war meine Neugier vollends geweckt und ich wollte dieses Buch einfach nur noch haben. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass es nicht lange auf meinem SuB verweilte. Doch was kann ich abschließend dazu sagen?

Nun, ich bin einfach nur begeistert. Die Autorin hat eine unglaubliche Art, Dinge so subtil und beiläufig und doch poetisch und wortgewaltig zu erzählen, dass mir selbst wirklich die Worte fehlen, um das Buch würdevoll zu beurteilen. Ich habe lange überlegt, was ich dazu schreiben kann und möchte und ich bin mir bis jetzt unschlüssig, da ich einfach finde, dass Buch muss wirklich gelesen werden, um zu verstehen, warum es mich so gefangen und bezaubert hat.

Hiromi Kawakami hat eine ganz eigene Art von Liebesgeschichte erschaffen, die auch mich als Mann wirklich mitgenommen hat, aber nicht, weil sie so immens traurig oder schicksalhaft ist, sondern weil sie eben anders durch die beiden Personen ist, die viel Anlauf für ihr Glück brauchen. Hier sei auch gesagt, dass man sich, bevor man das Buch liest, im Klaren sein muss, dass es sich dabei um einen japanischen Roman handelt und die Japaner einfach eine ganz andere Auffassung und Art der Liebe und Kontaktaufnahme im Allgemeinen haben, deswegen nicht wundern, wenn man einige Handlungen als Westlicher nicht immer ganz nachvollziehen kann.

Ich für meinen Teil war und bin immer noch hellauf begeistert von diesem Werk der japanischen Autorin und ich werde mir auch sehr bald weitere Romane aus ihrer Feder besorgen. Wunderschön einfach!
  

Wer einmal eine andere Art der Liebesgeschichte braucht, die subtil und poetisch dahin schwebt und einen dennoch fesselt, begeistert und Träumen lässt, ist hier genau richtig. Hiromi Kawakami hat einen ganz eigenen, wirklich wunderschönen Schreibstil und ich freue mich schon auf weitere Romane der japanischen Autorin. Bitte unbedingt zugreifen! Was ganz besonderes …


 »Ich dachte, ich wüsste, was Liebe ist, bis ich die Jahre mit meinem Sensei genoss …«


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