Sonntag, 10. August 2014

Rezension | 論評 | Naokos Lächeln von Haruki Murakami



Gegenwartsliteratur ~ Roman
01. Februar 2003 | btb Verlag
Taschenbuch | 10,00 € | 416 Seiten




Das Leben hat uns zusammengeführt. Kizuki, seine Freundin Naoko und mich.

Wir hatten die schönste Zeit unseres jungen Lebens zusammen, bis Kizuki von uns ging. Danach waren wir allein, nur Naoko und ich. Verloren, gebrochen … und doch am Leben.

Nur, was hielt es noch für uns bereit?


Wie ich es mittlerweile von Haruki Murakami gewohnt bin, kommt auch die Geschichte in »Naokos Lächeln« sehr ruhig daher, was aber keinesfalls als Kritikpunkt angesehen werden sollte. Der Autor führt seine Charaktere langsam, dafür mit Tiefsinn ein und man schließt auch jeden auf seine ganz eigene Art schnell ins Herz. Und gerade diese Tatsache macht diesen Roman so besonders.

In, für meinen Geschmack, doch recht langen Kapiteln erzählt Murakami Ausschnitte aus Torus jungem Leben und wie er damit zu recht kommt. Dabei kommen ab und an auch sozialkritische Ansichten zur Sprache, sowie Trauer, Schmerz, Freude, Verzweiflung und Tod. Auch wenn man ab und an das Gefühl hat, der Autor hätte den roten Faden verloren, merkt man gerade zum Schluss, dass doch alles seinen Sinn und Richtigkeit hat.

Doch trotz der ganzen Liebe, die ich beim Lesen des Romans empfunden habe, fehlte mir diesmal bei Murakamis Werk das besondere, gewisse Etwas, welches ich brauche, um einem Buch wirklich fünf Sterne geben zu können. Daher sehr gute und wohlverdiente vier Sterne und wieder einmal ein toller Roman aus der Feder des berühmten Japaners.


Auch wenn mir dieses Mal das gewissen Etwas, das Tüpfelchen auf dem i, gefehlt hat, konnte mich Haruki Murakami mit »Naokos Lächeln« dennoch begeistern und zum Weiterlesen animieren. Man verliebt sich einfach in die Charaktere und möchte unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Und eins kann ich euch sagen, es warten einige Wendungen auf euch. Ob nun positiv, oder negativ, muss schon jeder für sich selbst entscheiden.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass der Autor den letzten Absatz noch eingefügt hat, sonst hätte ich ihn leider umbringen müssen …


»Was bedeutet es, zu leben und zu lieben?«


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