Gegenwartsliteratur ~ Roman
01. Februar 2003 | btb Verlag
Taschenbuch | 10,00 € | 416 Seiten
Das Leben
hat uns zusammengeführt. Kizuki, seine Freundin Naoko und mich.
Wir
hatten die schönste Zeit unseres jungen Lebens zusammen, bis Kizuki von uns
ging. Danach waren wir allein, nur Naoko und ich. Verloren, gebrochen … und
doch am Leben.
Nur, was
hielt es noch für uns bereit?
Wie ich
es mittlerweile von Haruki Murakami gewohnt bin, kommt auch die Geschichte in
»Naokos Lächeln« sehr ruhig daher, was aber keinesfalls als Kritikpunkt
angesehen werden sollte. Der Autor führt seine Charaktere langsam, dafür mit
Tiefsinn ein und man schließt auch jeden auf seine ganz eigene Art schnell ins
Herz. Und gerade diese Tatsache macht diesen Roman so besonders.
In, für
meinen Geschmack, doch recht langen Kapiteln erzählt Murakami Ausschnitte aus
Torus jungem Leben und wie er damit zu recht kommt. Dabei kommen ab und an auch
sozialkritische Ansichten zur Sprache, sowie Trauer, Schmerz, Freude,
Verzweiflung und Tod. Auch wenn man ab und an das Gefühl hat, der Autor hätte den
roten Faden verloren, merkt man gerade zum Schluss, dass doch alles seinen Sinn
und Richtigkeit hat.
Doch
trotz der ganzen Liebe, die ich beim Lesen des Romans empfunden habe, fehlte
mir diesmal bei Murakamis Werk das besondere, gewisse Etwas, welches ich
brauche, um einem Buch wirklich fünf Sterne geben zu können. Daher sehr gute
und wohlverdiente vier Sterne und wieder einmal ein toller Roman aus der Feder
des berühmten Japaners.
Auch wenn
mir dieses Mal das gewissen Etwas, das Tüpfelchen auf dem i, gefehlt hat,
konnte mich Haruki Murakami mit »Naokos Lächeln« dennoch begeistern und zum
Weiterlesen animieren. Man verliebt sich einfach in die Charaktere und möchte
unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Und eins kann ich euch sagen, es
warten einige Wendungen auf euch. Ob nun positiv, oder negativ, muss schon jeder
für sich selbst entscheiden.
Ich bin
auf jeden Fall froh, dass der Autor den letzten Absatz noch eingefügt hat,
sonst hätte ich ihn leider umbringen müssen …
»Was bedeutet es, zu leben und zu
lieben?«
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